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/ Amiga Collections: Franz PD / Franz PD Disk #324 (1994-04)(Rhein-Sieg-Soft).zip / Franz PD Disk #324 (1994-04)(Rhein-Sieg-Soft).adf / VideoText3.5 / source / SAA5246.doc < prev    next >
Text File  |  1994-04-01  |  9KB  |  196 lines

  1.  
  2. Anmerkungen zur Programmierung des SAA 5246
  3. -------------------------------------------
  4.  
  5. Der SAA 5246 ist registerkompatibel mit seinem Vorgängermodell SAA 5243,
  6. abgesehen von den neu hinzugekommenen Registern R11B (Statusregister) und
  7. R0 (u. a. Umschaltung R11/R11B).
  8.  
  9.  
  10. ***R1
  11.  
  12. Bit 2 (TCS on) sorgt für Synchronisation des RGB-Ausgangssignals mit der
  13. Videoquelle, sollte für Fernsehdarstellung also immer gesetzt sein.
  14. Anscheinend wird es aber beim Einschalt-Reset gelöscht!
  15.  
  16.  
  17. ***R2:
  18.  
  19. Bit 4 und 5 wählen eine der vier möglichen Empfangseinheiten aus, Bit 6
  20. bestimmt, ob die angeforderte Seite in die obere oder untere Speicherbank
  21. abgelegt wird.
  22.  
  23. Trifft eine Seite ein, nach der mehr als eine Empfangseinheit sucht, so
  24. wird die Einheit mit der niedrigsten Nummer diese Seite einlesen, die
  25. anderen Einheiten ignorieren sie.
  26.  
  27.  
  28. ***R3:
  29.  
  30. Das _HOLD-Bit ist die angemessene Methode, die Seitensuche einer einzelnen
  31. Empfangseinheit zu stoppen, z. B. um in Ruhe ihren Seitenspeicher über den
  32. I²C-Bus auslesen zu können. Die Wirkung tritt unmittelbar nach Beschreiben
  33. von R3 mit _HOLD=0 ein, d. h. nicht einmal evtl. ausstehende Folgezeilen
  34. einer kurz zuvor empfangenen Kopfzeile werden mehr eingelesen. Der restliche
  35. Inhalt der R3-Unterregister ist dabei völlig egal, solange bis eine neue
  36. Seitenbeschreibung mit _HOLD=1 vorgenommen wird.
  37.  
  38. Der Vorteil gegenüber der Holzhammermethode "ACQ OFF" liegt darin, daß die
  39. übrigen Empfangseinheiten nicht behindert werden, und daß die Uhrzeitanzeige
  40. am Fernseher weiterläuft. Der Nachteil ist, daß zum Wiedereinschalten die
  41. Seitensuche neu programmiert werden muß, ärgerlich, wenn man eigentlich
  42. gar nichts verändern, sondern nur weitere Unterseiten sehen will.
  43.  
  44.  
  45. ***R4:
  46.  
  47. Die zur Anzeige am Fernseher ausgewählte Seite ist auch die einzige, in der
  48. laufend die Uhrzeit aktualisiert wird!
  49.  
  50.  
  51. ***R5/R6:
  52.  
  53. R5 wird auf gewöhnliche Seiten angewandt, R6 auf Schlagzeilen und Untertitel,
  54. wenn sie durch die entsprechenden Steuerbits (C5 bzw. C6) gekennzeichnet
  55. sind. Sinn: Schlagzeilen/Untertitel sollen für gewöhnlich mit dem Fernsehbild
  56. kombiniert werden (und enthalten zu diesem Zweck Boxen: von doppeltem
  57. chr(11) und chr(10) umschlossene Bereiche), normale Seiten nicht.
  58.  
  59. nochmal kurz die Bedutung der Bits:
  60.  
  61. Bit 0: Fernsehbild dient als Boxhintergrund
  62. Bit 1: Fernsehbild dient der restlichen Seite als Hintergrund
  63. Bit 2: Boxtext ein
  64. Bit 3: restlicher Seitentext ein
  65. Bit 4: ( Kontrastreduzierung )
  66. Bit 5: (      = Unfug        )
  67. Bit 6: Box ist undurchsichtig
  68. Bit 7: restliche Seite ist undurchsichtig
  69.  
  70. Besonderheiten:
  71.  
  72. - Wenn eine Box undurchsichtig ist (Bit 6), ist es egal, ob das Fernsehbild
  73.   hinter ihr sichtbar ist (Bit 0).
  74.   Wenn dagegen eine ganze Seite undurchsichtig ist (Bit 7), bestimmt Bit 1,
  75.   ob der Rahmen schwarz ist, oder ob ringsum noch etwas Fernsehbild
  76.   sichtbar bleibt.
  77.  
  78. - Es ist nicht sinnvoll, hinter einem durchsichtigen Bereich das Fernsehbild
  79.   auszuschalten: Durchsichtig bewirkt in diesem Fall, daß alle Hintergrund-
  80.   farben schwarz erscheinen, sieht bei Grafikseiten ziemlich ätzend aus.
  81.  
  82. - Es ist grober Unfug, hinter einem ausgeschaltetem Textbereich das
  83.   Fernsehbild auszuschalten: Es entstehen einfach schwarze Flächen.
  84.  
  85. Einige sinnvolle Bitkombinationen:
  86.  
  87. Textdarstellung  |  R5         |  R6
  88. -----------------+-------------+-------------
  89. Vollbild         |  %11001100  |  %11001100
  90. nur Kernfläche   |  %11001111  |  %01001111
  91. durchsichtig     |  %00001111  |  %00001111
  92. aus              |  %00000011  |  %00000011
  93.  
  94. Wobei R5=Vollbild/R6=Kernfläche und R5=Vollbild/R6=Vollbild die üblichsten
  95. Anwendungen sein dürften
  96.  
  97.  
  98. ***R8:
  99.  
  100. Der Löschvorgang, der bei Anwählen einer Seite ausgelöst werden kann, dauert
  101. laut Datenblatt bis zu 22 ms.
  102.  
  103.  
  104. ***R11:
  105.  
  106. Für die Programmierung sind insbesondere die Statusdaten in Zeile 25, Byte
  107. 0 bis 9 interessant, Lage der Bits s. Datenblatt. Die Steuerbits werden
  108. der Kopfzeile entnommen und sind darum sofort nach Ankündigung der neuen
  109. Seite (durch Löschen von PBLF und _FOUND) aktuell, ebenso wie die Seiten-
  110. und Unterseitennummer.
  111.  
  112. _FOUND: kann durch einen externen Schreibzugriff gesetzt werden, nützlich.
  113.  
  114. PBLF: wird bei der Programmierung der Seitenanforderung (R2/R3) gesetzt,
  115.         ebenso bei Aktivierung der Empfangseinheit (durch ACQ ON). Kann
  116.         wie _FOUND auch "von Hand" gesetzt werden, und ist dazu evtl. sogar
  117.         geeigneter, da es in einem eigenen Byte steht.
  118.  
  119. C4/C8: Nach Eintreffen der Kopfzeile einer gesuchten Seite löscht der
  120.         Decoder zunächst den zugehörigen Seitenspeicher (22 ms, s. o.),
  121.         und kann darum nicht sofort, sondern erst im nächsten Halbbild,
  122.         mit dem Empfang von Folgezeilen beginnen.
  123.         Ein verfeinertes Verfahren benutzt die Steuerbits und sendet die
  124.         Kopfzeile zweimal: einmal mit C4 (Löschen) gesetzt ("Vorkopfzeile"),
  125.         und im darauffolgenden Halbbild mit C8 (Texterneuerung) gesetzt.
  126.         Durch C8 weiß der Decoder, daß er den Seitenspeicher bereits gelöscht
  127.         hat, und kann sofort mit dem Empfang von Folgezeilen beginnen.
  128.         Ein Problem besteht nun darin, daß das geniale Verfahren zur
  129.         Erkennung vollständigen Seitenempfangs (s. u.), wenn es schnell
  130.         genug ist, die C4-Kopfzeile für den Empfangsbeginn und die
  131.         C8-Kopfzeile für den Beginn der nächsten Seite (=Empfangsende)
  132.         halten kann. Hmmm. Tritt das wirklich auf? Evtl. Lösung: wenn
  133.         bei PBLF=0 auch C4=1 gelesen wurde, PBLF erneut setzen. Sollte
  134.         vor Eintreffen der C8-Zeile zu schaffen sein ...
  135.  
  136.         Ich habe mal geschaut, wie die beiden Steuerbits in der Praxis
  137.         auftreten.  ARD/ZDF verwendet sie nur zusammen, West3 auch schon
  138.         mal C4 alleine (bei den Testseiten 195 und 199). Die Bits stehen
  139.         nur in Seiten, deren Text erneuert werden muß, z. B. in
  140.         Mehrfachseiten, oder einfach bei aktuellen Änderungen des
  141.         Seiteninhalts. Das eine Kopfzeile zweimal hintereinander gesendet
  142.         wird, habe ich allerdings nie festgestellt.
  143.  
  144. C5 ("Schlagzeile"): Für Seiten, die dafür gedacht sind, ins laufende
  145.         Fernsehbild eingeblendet zu werden, wie 111, 222 und 333.
  146.  
  147. C6 ("Untertitel"): Ähnlich C6, aber Untertitel (wie S. 150) sind doch etwas
  148.         anders als Schlagzeilen, da sich ihr Inhalt *sehr* oft ändert.
  149.  
  150. C7 ("Kopfzeile unterdrücken"): Macht Sinn bei Schlagzeilen und Untertiteln,
  151.         wo Uhr und Seitenkontrolle nicht dauernd gebraucht werden und eher
  152.         stören. Wird von ARD/ZDF aber nicht verwendet.
  153.  
  154. C9 ("Unterbrochene Sequenz"): Normalerweise werden alle Seiten zyklisch in
  155.         Reihenfolge aufsteigender Seitennummer gesendet, von Seite 100 bis
  156.         Seite 899. Ausnahmen von dieser Regel werden freundlicherweise durch
  157.         dieses Bit gekennzeichnet und dienen normalerweise dem Zweck, eine
  158.         wichtige Seitennummer mehrmals (ca. 3-6mal) im Seitenzyklus
  159.         unterzubringen. Beispiele sind Untertitel, Schlagzeilen,
  160.         Inhaltsübersichten oder der Flugplan des Düsseldorfer Flughafens
  161.         auf West3-Text.
  162.         Der Decoder benutzt dieses Bit, damit am Fernseher die oben links
  163.         durchlaufenden Nummern nicht ganz so verwirrend wirken: nur die
  164.         Seiten aus aufsteigender Sequenz (C9=0) werden hier angezeigt.
  165.  
  166. C10 ("Unterdrückung der Darstellung"): Für Seiten, deren Darstellung dem
  167.         Benutzer nicht viel bringen würde (falls er überhaupt mal auf sie
  168.         stoßen sollte), z. B. die Steuerseiten 879 und 880 im West3-Text.
  169.         Leider werden nicht alle Seiten mit Binärdaten auf diese Weise
  170.         geschützt, z. B. nicht die Seite 689 (codierte Verkehrshinweise).
  171.         ARD/ZDF verwenden das Bit C10 anscheinend gar nicht.
  172.  
  173. C11 ("Serielle Magazinfolge"): Wenn C11 gesetzt ist, folgen auf eine
  174.         Kopfzeile nur ihre eigenen Unterzeilen, dann kommt die nächste
  175.         Kopfzeile, usw. Bei C11=0 können dagegen Zeilen von bis zu 8 Seiten
  176.         durcheinander ankommen. Das ist möglich, da jede Zeile eine Zeilen-
  177.         und eine Magazinnummer enthält. Bedeutsam für das geniale Verfahren
  178.         zur Erkennung vollständigen Seitenempfangs (s. u.).
  179.         C11=1 ist das üblichere Verfahren.
  180.  
  181. Aus der CT 10/92 stammt ein geniales Verfahren, um das Ende einer
  182. Seitenübertragung zu erkennen. Die Bits PBLF und _FOUND werden ja bereits
  183. bei Eintreffen der Kopfzeile gelöscht, und weitere Meldungsbits existieren
  184. nicht. Idee ist, eine zusätzliche Empfangseinheit zu verwenden, um das
  185. Eintreffen der nächsten Kopfzeile abzuwarten.
  186.  
  187. Dazu wird nach Empfang der erwünschten Kopfzeile (PBLF=0) ein niederprioriger
  188. Empfangskreis auf eine beliebige Seite programmiert (alle DOCARE-Bits Null),
  189. bzw. bei C11=0 auf eine beliebige Seite desselben Magazins. Sobald seine
  190. Kopfzeile eingetroffen ist (PBLF=0), ist die erwünschte Seite komplett.
  191.  
  192. Kleiner Nachteil des Verfahrens: Nur noch Empfangseinheiten 0, 1 und 2
  193. stehen für die Seitensuche zur Verfügung, Einheit 3 muß für das Warten auf
  194. "irgendeine Kopfzeile" freigehalten werden.
  195.  
  196.